AUSSDA – mehr als ein digitales Archiv

21.08.2019

Wollten Sie schon immer einmal wissen, wie sozialwissenschaftliche Fragebögen in Österreich im Jahr 1955 formuliert wurden? Welche Forschungsschwerpunkte wurden in den 1980er Jahren gesetzt? Sind Sie auf der Suche nach Exit Polls zu Nationalratswahlen aus den 90ern?

AUSSDA an der Universitätsbibliothek Wien hat einen Großteil des sozialwissenschaftlichen Archivs des österreichischen Arms des Marktforschungsinstituts GfK (ehemals FESSEL-Institut bzw. FESSEL-GfK) von den 1950er Jahren bis 2005 übernommen. Gerade bereiten unsere ArchivierungsspezialistInnen Karin Faktor und Patrick Zieserl die Papierbestände auf. Schritt für Schritt wird dieser Datenschatz, der mehrere tausend Publikationen umfasst, für die wissenschaftliche Forschung verfügbar gemacht werden.

Forschen bedeutet auch, immer wieder Neues zu entdecken

Jeder Tag ist wie eine Forschungsexpedition. Jede der über 100 Kisten, die im Keller von AUSSDA auf die Sichtung und Bearbeitung warten, enthält Studien mit neuen Themen und Fragestellungen.

Thematische Breite

Die Umfragen widmen sich Wahlforschung, wirtschaftspolitischen Schwerpunkten, Jugend(kultur)forschung, KonsumentInnen-Entscheidungen, u.v.m. Sie sind dadurch für verschiedene Disziplinen von Interesse.

Die ersten 88 Studien bald als Download

Bald stehen im AUSSDA Dataverse die ersten 88 Studien für die wissenschaftliche Nutzung bereit. Mehrere tausend weitere Publikationen werden sukzessive erfasst und on demand für die Forschung digitalisiert werden. Wir werden Sie über den Fortschritt des Projekts auf dem Laufenden halten.

Einige bemerkenswerte Studien, die uns bislang untergekommen sind:

  • Eine Befragung von Wiener Schneiderinnen über Knöpfe (1957)
  • Das voraussichtliche Stimmenverhältnis bei der Bundespräsidentenwahl (1957)
  • Sauberkeit Männer (1968)
  • Einstellung der Jugendlichen zu Schule und Beruf (1971)
  • Zukunftshoffnungen und Zukunftserwartungen der österreichischen Bevölkerung (1985)
  • Tschernobyl: Informationswahrnehmung und persönliches Verhalten (1986)
  • Jugend und Politik: Politische Orientierung (1993)
  • Was blieb vom alten Österreich? (1996)
  • Hopes and fears: Bildung als Voraussetzung für Offenheit gegenüber Innovationen (1997)
  • Arbeitskräftepotential / Frauen (2004)

Das AUSSDA-Team beim Sichten der Studien. (Foto: Sabrina Zehetner)